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Interview: ANDRAS
Titel: Mit ehernem Willen

Gitarrist Nightsky, Sänger Ecthelion, Tastenmann Adversarius und Trommelknecht Shardik bilden aktuell zusammen die ostdeutsche Edelstahl-Formation Andras – und das erzgebirglerische Urgestein in Sachen Teutonic Heathen Black Metal bolzt jetzt mit „Iron Way“ ein gar meisterlich episches Album raus.

Gegründet 1994 von Gitarrist Count Damien Nightsky und Trommler Lord Asmoday, spielten diese heidnischen Veteranen bald darauf die erste legendäre Demonstrations-Kassette „The True Darkness“ ein. Deren oberkultiger 1995er Demo-Nachfolger „Das Schwert unserer Ahnen“ wurde später auch noch als CD erneut veröffentlicht.

Einem dritten Demo ließen Andras dann 1997 das unvergessene Debütalbum „Die Rückkehr der dunklen Krieger“ folgen – ein publikumswirksamer Anfang war in dieser Aufbruchszeit deutschen Schwarzmetalls machtvoll getan. Der nächste grimmige Langspieler „Sword Of Revenge” erschien im Schicksalsjahr 1998, und erneut zeigten sich Andras auch darauf von ihrer eigenständigsten und inbrünstigsten Seite.

Bereits ein Jahr später, 1999, ließen die unbeirrbaren ostdeutschen Individualisten das dritte Vollalbum von der gespannten Kette, „Quest Of Deliverance” betitelt. Flankiert wurde diese Veröffentlichung von erwähnter Silberscheibe namens „Das Schwert unserer Ahnen“.

Trotz ansprechender und fleißiger Weiterentwicklung sah sich diese spielfreudige Dunkelhorde wie auch viele einheimische Musikerkollegen zunehmend mit einer leidigen Tatsache konfrontiert: Den eigentlichen Trend dieser bissigen Stilistik bestimmten seit jeher primär skandinavische Schwarzmetallgruppen, denen die Fans bis heute buchstäblich aus der Hand fressen, ganz egal, wie gut oder schlecht deren musikalische Qualität nun war beziehungsweise ist.

So sollte es bis ins Jahr 2002 hinein andauern, bis Andras es möglich machen konnten, einen neuen Demo-Tonträger an die Startrampe der Schwarzmetall-Gilde zu stellen – „Legends ...“, eine schmissige Eigenproduktion im schlichten Tape-Format.

Das Jahr 2005 brachte neben einer Vielzahl an ärgerlich durchschnittlichen Schwarzmetall-Platten glücklicher Weise auch ein echtes Juwel des Metiers mit sich: „...Of Old Wisdom“. Mit diesem vierten Langeisen holten Andras dann endlich zum ganz großen kreativen Schlag aus. Vor allem Vokalist Ecthelion brilliert darauf mit wahrlich sensationell variantenreicher Manier. Traumhafte Melodiken tun neben vollauf überzeugenden Kompositions- und Instrumental-Leistungen ein Übriges.

Zweifellos ist „...Of Old Wisdom“ daher als eine der besten Genre-Scheiben überhaupt zu werten. Nun erscheint das fünfte Andras-Album über ein neues Platten-Label, und der Titel der CD ist Programm: „Iron Way”. Eben diesen „eisernen Weg“ beschreiten Andras bereits tapfer von Anfang an, und es hat sich definitiv gelohnt, ihn niemals zu verlassen – wie die neue Veröffentlichung kraftvoll beweist. Ihre musikalisch noch immer aufrechte und charakterlich ehrlich angelegte Attitüde hingegen beweisen Kampfschreier Ecthelion und Stromorgelspieler Adversarius im Interview-Gespräch.

„Andras existiert seit 1994 und wurde leider schon mit vielen Besetzungswechseln gepeinigt. Einziges verbliebenes Urmitglied ist Gitarrist und Gründer Nightsky. Er selbst ist schon seit Ende der 80er am Musikmachen, in diversen Bands. Wir alle kommen aus dem Erzgebirge und leben verteilt von Schneeberg bis Chemnitz. Was den Metal in unserer Region betrifft, können wir uns nun wirklich nicht beschweren, gilt doch unsere Ecke als eine der metallischen Hochburgen Deutschlands! Insbesondere die Black- und Death Metal- Szene kann hier auf eine sehr langjährige Geschichte und auf zahlreiche Konzerte und Bands zurückblicken. Einige dieser Bands sind beispielsweise Eminenz, Dunkelgrafen und Belmez. Trotz etlicher Rückschläge, wie beispielsweise die Schließung des Metalclubs Hagalaz in Elterlein, ist die metallische Zukunft aufgrund des hier herrschenden Enthusiasmus gesichert“, lässt Adversarius zu Beginn seine Aussage protokollieren.

Andras hatten ja seit ersten Demo-Zeiten, vor allem nach besagter spezieller Demo-Wieder-Veröffentlichung durch Last Episode, wie auch damals Mystic Circle, als eine der ersten deutschen Black Metal-Horden, stets mit ewigen Lästerern zu kämpfen. Hat sich das mittlerweile gelegt, Ecthelion?

„Ich denke schon. Sicher wird es immer Leute geben die an uns was auszusetzen haben. Aber das ergeht auch anderen Bands so. Uns jedenfalls geht das glatt am Arsch vorbei, da wir konsequent unseren Weg bestreiten. Aber in den letzten Jahren hat sich die Beziehung der Medien zu uns doch sehr geändert. Die letzten Veröffentlichungen haben schon den einen und anderen skeptischen Zeitgenossen umgestimmt!“

Wie lebt eine im stilistischen Überleben so gut austrainierte Horde wie Andras ihre schwermetallischen Leidenschaften wohl tagtäglich so aus, fragt man sich. Tastentipper Adversarius bekennt: „Als erstes so viel Musik hören und konsumieren wie möglich. Ich beispielsweise bin leidenschaftlicher Sammler und lege mir prinzipiell nur Originale zu. Ein wichtiger Bestandteil der Szene im Erzgebirge sind regelmäßige Besuche von Konzerten. Wir sind der Meinung, Metal gehört auf die Bühne – bis auf ein paar Ausnahmen! Ansonsten so oft wie möglich proben und mit musikalisch Gleichgesinnten Kontakte pflegen.“

Auf welche Weise die Naturverbundenheit bei Andras am liebsten ausgelebt wird, danach erkundige ich mich im Weiteren. „Indem wir, so oft es die Zeit zulässt, in die Natur gehen und unsere Heimat erkunden. Vor allem im Sommer verbringen wir viele Abende im Freien. Was gibt es Schöneres als bei Feuer, Fleisch auf dem Grill und Bier die Füße hochzulegen und auf eine imposante Landschaft zu blicken“, so Ecthelion mit schwärmerischer Manier.

Die Kooperation der Musiker innerhalb der Band nach dem letzten Vollalbum-Werk „…Of Old Wisdom“ läuft bis jetzt unverändert gut, so der Sänger nachfolgend. „Uns macht es wirklich keine Mühen Lieder zu kreieren. Vieles entsteht einfach aus dem Bauch heraus. Auch haben wir schon wieder viele Ideen für neue Stücke, auch wenn die neue CD „Iron Way“ noch nicht draußen ist. Natürlich geben die guten Reaktionen auf das „...Of Old Wisdom“–Album und auf die Live-Auftritte Kraft und Bestätigung. Wir haben allerdings erkannt, dass es ein Fehler wäre an dieser Stelle des Weges zu rasten. So mussten wir uns auch von Drummer Verun, den es seine berufliche Laufbahn unmöglich machte, regelmäßig zu proben, leider trennen. Würdiger Nachfolger ist Shardik, der auch unser neues Werk „Iron Way“ eintrommelte.“

Die entschlossenen Erzgebirgler ließen den alten Plattenvertrag mit ihrem vormaligen Label Perverted Taste auslaufen und hielten Ausschau nach einigen weiteren Firmen, welche ihren Ansprüchen gerecht werden würden. Adversarius informiert dazu:

„Darunter eben auch Einheit Produktionen. Wir haben in Erfahrung gebracht, dass der Inhaber Olaf sehr gute Arbeit für seine Bands leistet und er sich nicht erst seit gestern mit professioneller Labelarbeit beschäftigt. Schließlich war er bei einem Konzert von uns und von unserer Darbietung recht angetan. Aber auch die „...Of Old Wisdom“–Scheibe hatte einen positiven Eindruck bei ihm hinterlassen. Darauf hin bot er uns einen Vertrag an, der genau unseren Vorstellungen und Wünschen entsprach.“

Laut diesbezüglicher Konkretisierung von Ecthelion versprechen sich die standhaften Kerle von der Zusammenarbeit mit Einheit an erster Stelle eine freundschaftliche Zusammenarbeit, welche Band und Label weiter bringt: „Außerdem eine gute Promotion und Vertrieb. Schließlich sollen die Leute von einer neuen Andras-Scheibe Kenntnis nehmen. Außerdem hoffen wir auf gute außerregionale Konzertangebote, da uns als Band dafür die Kontakte und Verbindungen fehlen, beziehungsweise wir nicht die Zeit aufbringen können, um uns ständig selbst darum zu kümmern.“

Nachfolgend dreht sich unser Diskurs dann darum, warum es eigentlich so lange gedauert hat, bis das neue Andras-Album „Iron Way“ endlich fertig war – beziehungsweise was die Leser denn sonst noch alles zur Entstehungsgeschichte des aktuellen Silberschildes wissen sollten. Adversarius legt sogleich los:

„Obwohl die Lieder schon sehr früh fertig waren, hatten wir doch mit einigen Problemen zu kämpfen. Wir waren auf der Suche nach einem zweiten Gitarristen und hatten erstmal einen Aushilfsgitarristen den wir einarbeiten mussten. Nach mehreren Auftritten zeigte er sich allerdings als komplett ungeeignet für uns. Wir fanden mit Obnox zwar schnell wieder einen Gitarristen der die Lieder auch schnell drauf hatte und vor allem live eine sehr gute Figur machte. Jedoch brachte er keinen Einfluss mehr auf die neuen Stücke und konnte auch berufsbedingt nur noch selten proben. Dann kam die Trennung von Verun. Wir standen erstmal ohne Drummer da, worauf uns Shardik aushalf. Er fand unsere Musik schon immer toll und wir waren von seinen Fähigkeiten so beeindruckt, dass er im Januar 2007 als festes Andras-Mitglied aufgenommen wurde. Zwischendurch produzierte unser Sänger Ecthelion in seinem eigenen Studio namens 7th Door die Aufnahmen von Incinerator und Seta-Kliv sowie seines eigenen Projektes Coldun. Im Studio hatten wir auch noch mit einem Ausfall des Hauptrechners zu kämpfen. Dann kam die Sache mit der Labelsuche und obendrein ist unser Proberaum im wahrsten Sinne des Wortes weggegammelt. Kein Witz: Wir probten jahrelang in einem uralten Haus, welches allein auf einem Berg mit super Aussicht aufs Gebirge steht – welches aber auch total runtergekommen war. Im Winter war es dort wirklich arschkalt und es regnete durchs Dach auf unsere Instrumente.“

Während gewisse „Künstler“ aus anderen musikalischen Bereichen also Millionen mit ärgerlichen Belanglosigkeiten verdienen, muss eine puristisch orientierte Idealistentruppe wie Andras mit harten Bandagen ständig regelrecht ums kreative Überleben kämpfen. Eindeutig also Metal pur, in aller Bodenständigkeit, das ist sehr zu loben.

Der neue Albumtitel „Iron Way“ hingegen ist zweideutig zu interpretieren, so Ecthelion dann in aller Offenherzigkeit: „Zum einen ins Deutsche übersetzt heißt er „Eisenweg“. Der Eisenweg ist eine uralte historische Handelsstraße, die sich durch unser Erzgebirge schlängelt. Entlang dieses Weges ranken sich viele Geschichten und Erzählungen aus einer alten Zeit. Für uns symbolisiert er unsere Heimat, denn wenn man auf ihm unterwegs ist, ist man umgeben von Natur und man atmet den Geist der Vergangenheit. Man läuft über den „Kreuzweg“, „Across Those Highlands“ vorbei am „Black Hill“ durch den „Dunkelwald“, so einige der neuen Titel. Die andere Bedeutung meint den eisernen Weg, im Sinne vom harten Weg des Lebens und gleichzeitig auch den harte Weg der Band durch die Jahre hinweg. Man merkt also, die Musik von Andras drückt unsere Verbundenheit zur Heimat aus. Die Texte handeln ausschließlich von alten Sagen, Mythen und Begebenheiten unseres Erzgebirges. Wie schon in der „... Of Old Wisdom“, werden alle Texte samt Erläuterung des Themas im aktuellen CD-Booklet abgedruckt. Das Konzept des letzten Werkes wird also fortgesetzt, da der Schatz an Begebenheiten und Szenarien aus dem Erzgebirge noch lange nicht gehoben ist. Vieles darüber wissen wir schon von klein auf, denn hier sind wir geboren und aufgewachsen. Oft entdecken wir auch uns noch Verborgenes bei Ausflügen in das Erzgebirge. Zusätzlich haben wir allerhand Bücher, in denen wir für uns interessante Themen aussuchen.“

Und da die Liedertexte allein von Ecthelion verfasst werden, ist er es auch, der sich laut Aussage von Adversarius am intensivsten mit den Thematiken auseinandersetzt: „Letzten Endes werden die Texte aber mit der Band gemeinsam abgesegnet. Auch erhält Ecthelion von allen Mitgliedern Hinweise auf Quellen oder Ideen und Vorschläge.“

Bei der Gelegenheit erkundige ich mich doch gleich auch mal danach, was aus dem guten Jörg Scheibner geworden ist, welcher damals echt tolle Cover für die ersten Andras-Alben gemalt hat. Ecthelion noch Adversarius zuckten mit den Schultern: „Können wir dir leider nicht sagen, Markus. Der Kontakt zu ihm ist über die Jahre verloren gegangen.“

Nicht gänzlich verloren gegangen ist der Band selbst jedoch ihr ureigenes Klangbild.

Und auch die lyrische Ausrichtung hat sich im Laufe der Zeit, und natürlich durch die Line-Up-Wechsel geändert. Adversarius bekundet:

„Jedoch ist dies keine beabsichtigte Entwicklung. In den Anfangstagen war Andras stark vom Black Metal beeinflusst und textlich von okkultistischen Dingen geprägt. Das Okkulte spielt heute für uns immer noch eine Rolle, wir lassen es aber nicht mehr in dem Maße in die Musik einfließen, sondern es ist mehr zum persönlichen, privaten Gedankengut gewachsen. Die musikalische Änderung begann mit dem Einstieg von mir gegen Ende des Jahres 1999 und mit Drummer Verun Anfang 2000, wohl aber am markantesten letztlich mit Ecthelion beziehungsweise seiner Stimme. Die Idee mit der Erzgebirgsthematik entwickelte sich jedoch schon früher, beispielsweise auf „Quest Of Deliverance“.“

Für die Aufnahmen der neuen Lieder haben Andras nicht allzu lange benötigt, wie Keyboarder Adversarius im Anschluss informiert: „Ich finde sogar, wenn man die Nettoaufnahmezeit betrachtet, ging es diesmal recht flott. Das Schlagzeug wurde beispielsweise in acht Stunden komplett aufgenommen. Es zog sich dann aber doch ganz schön hin, weil wir arbeiten gehen und uns die Zeit dementsprechend einteilen müssen. Die meiste Zeit ging für den Mix und fürs Mastern ins Land, da Ecthelion auch dies nur neben seiner regulären Arbeit machen kann. Auch wenn es manchmal nervtötend ist, sind wir gerne im Studio. Man sieht die Lieder wachsen und man kann gut experimentieren. Und wir wissen, danach können wir die endgültige Form live präsentieren – und man hat auch den Kopf wieder frei für neue Pläne.“

Bisher sind die ostdeutschen Kerle sehr zufrieden und haben auch ein gutes Gefühl, was das Potential von „Iron Way“ betrifft. „Ich denke wir haben im Vergleich zur letzten Scheibe einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht. In punkto Sound und Komposition ist das klar zu spüren. In spielerischer Hinsicht haben wir uns außerdem enorm gesteigert, ohne aber in Stimmung tötendes Gefrickel zu verfallen. Allerdings betrachtet man das Ganze mit etwas Abstand an Zeit neutraler und objektiver“, so Adversarius.

Einflüsse gibt es bei Andras sicherlich unbewusst – laut Aussage von Ecthelion hören die Bandmitglieder Unmengen an Bands: „Angefangen von klassischem Heavy Metal über Thrash-, Death-, Doom- und Black Metal bis hin zu Ambient und Ritual. Ansonsten gehen wir ziemlich unvoreingenommen zur Probe, was die Ausrichtung neuen Materials betrifft – da wir genau wissen, dass die Musik, die entsteht, unseren Stil widerspiegeln wird.“

Überhaupt, Musik ist ohnehin ein immens starker innerer Trieb in den Andras-Beteiligten. „Wir spielen diese Art von Musik, weil wir einen unerklärlichen Drang danach haben. Wir sind alle metalsüchtig. Der Antrieb dahinter liegt in unserer Natur. Ich glaube auch, hätten wir viel Geld und würden nicht jeden Tag malochen müssen, so käme die gleiche Musik zustande“, präzisiert Ecthelion das Ganze.

Ansonsten gibt es ja auch noch ein Leben abseits der Musik für diese im Genre so erprobte Gruppe. So unterhielten wir uns ein wenig über die Macht moderner Populärmedien, die leider aber immer noch größer zu werden scheint. Der Tastenmann hierzu:

„Ab und an glotzt man in die Röhre oder liest Zeitung – wir leben ja nicht völlig isoliert hier. Es schnürt einem aber doch jedes Mal die Kehle zu, wenn man sieht und hört, wie die Normalbevölkerung um einen herum immer noch mehr zu verdummen scheint und was man uns so alles andrehen will – siehe der EU-Wahn, welchem wir doch sehr skeptisch gegenüber stehen. Die offenen Grenzen und die Währungsunion dienen doch hauptsächlich den großen Konzernen, um besser Gelder hin- und her zuschieben, ihre Standorte schneller ändern zu können und damit die Ausbeutung noch besser vorantreiben zu können. Sie profitieren am meisten von diesen allseits so sehr gepriesenen neuen Freiheiten. Außerdem finde ich persönlich, dass es unmöglich ist, verschiedene Kulturen aufgrund der grundlegend verschiedenen Mentalitäten zu einem Ganzen zusammenfassen zu können. Dem täglichen ärgerlichen massenmedialen Wahnsinn entziehen wir uns daher auch mit dem Anschauen von qualitativen Spielfilmen, welche der Seele wohl tun. Und wir nutzen das Internet. Und wie gesagt, primär gibt es bei uns viel, viel Metal! Das ist unsere große Leidenschaft.“

Andras war noch nie eine Band, die allzu oft live spielt. Ecthelion legt dazu dar:

„Es hat sich bei uns in der Vergangenheit auf etwa acht bis zwölf Gigs pro Jahr eingependelt. Wir sind der Meinung, nicht jedes Wochenende spielen zu müssen, bis auch die letzten Metaljünger genug von uns haben. Lieber suchen wir uns die paar wenigen Gigs pro Jahr gut aus und bieten den Leuten dann einen erinnerungswürdigen Abend. Aber wir spielen gern auf der Bühne und werden dies zukünftig auch verstärkt tun. Immerhin haben wir ein neues Album am Start und ein starkes Label im Rücken. Genaue Termine stehen noch nicht fest. Wenn es soweit ist wird es auf unserer Homepage www.andras.de.vu, oder auf der Website von Einheit Produktionen zu erfahren sein. In der Vergangenheit spielten wir Konzerte unter anderen zusammen mit Mortuary Drape, Inquisition, Obtest und Satanic Slaughter – und es herrschte jedes mal eine grandiose Stimmung im Publikum während des gesamten Konzertes. Ich hoffe, dass dies auch in Zukunft so sein wird! Auf unserer Homepage sind im Übrigen auch alle vergangenen Konzerte gelistet.“

Ich persönlich war letztes Jahr 2007 im Herbst mit einer befreundeten Band in Erfurt zugegen, bei einem von Nocturnal Empire organisierten Festival.

Uns allen fiel damals auf, dass Andras nicht viel mit uns zu tun haben wollten, was ziemlich überheblich wirkte. So stellt sich die Gretchenfrage, ob Andras etwas gegen „Wessis“ haben? Ecthelion fühlt sich auf den Plan gerufen – und geht sofort in die Offensive, er stellt klar:

„Ich weiß genau, worauf du hinaus willst – die betreffende Band war Wolfchant. Wir haben nichts gegen „Wessis“. Im Gegenteil, wir haben viele gute Kontakte zu Leuten und Bands aus dem westlichen Teil unseres Landes. Und überhaupt, gehört so eine Frage in ein Interview? Wir sind der Meinung, so etwas kann man persönlich bei einem Bier klären! Wir fragen Dich ja auch nicht warum der damalige Bassist von Wolfchant bei einem ersten, früheren gemeinsamen Gig mit Andras den ganzen Abend nur lächerliches Gewichse aus seinem Schädel gelassen hat – und daher wiederum bei uns keinen guten Eindruck hinterlassen hat.“

Ja, so eine Frage gehört auf jeden Fall in ein Interview, sage ich in aller Deutlichkeit, allein schon, um bei der Gelegenheit mit dem ewigen billigen Klischee der leider immer wieder viel zitierten „Ossi/Wessi“-Verschiedenheiten aufzuräumen. Umso mehr, wenn man sich wie Andras und der Verfasser nicht gerade jeden Tag über den Weg läuft, um solcherlei Belange erschöpfend zu klären.

Doch diese Geschichte ist glücklicherweise eh längst von gestern, vergeben und bald vergessen, und mittlerweile haben die guten Wolfchant auch den Nachfolge-Bassisten verloren. Scheint eben ein schwieriger Posten zu sein. So blicken wir abschließend lieber gemeinsam in die Zukunft, als uns von der Vergangenheit die gemeinsame Laune diktieren zu lassen. Ecthelion verkündet noch:

„Wir hoffen dass beim Veröffentlichen von „Iron Way“ alles glatt läuft und wir tolle Auftritte spielen werden. Wir wollen endlich auch die Leute mit unserer Musik erreichen, die bisher entweder aufgrund falscher Vorstellungen aus der Vergangenheit oder schlichtweg fehlender Promotion uns und unsere heutige Musik nicht kennen. In diesem Sinne können wir nur nochmals auf unsere Homepage www.andras.de.vu verweisen, auf der man sich bereits ein Bild des neuen Materials machen kann!“

© Markus Eck, 19.03.2008

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