Band: | ARS IRAE |
Titel: | Unter der Erde |
Genre: | Heathen Black Death Metal |
Label: | Eigenpressung |
Format: | Album CD |
Punkte: | 7 / 10 |
Lange ließen diese löblich durchhaltestarken Rosenheimer Naturmystiker alte und neue Anhänger auf ein neues musikalisches Lebenszeichen von sich warten, nun knallen sie mir endlich eine volle Liederkollektion vor den Latz!
Und „Unter der Erde“ führt die eingeschlagene stilistische Wegführung des inbrünstiger denn je klingenden Männerquartetts glücklicherweise enorm kompromisslos fort. Die Gruppe zelebriert ihre harsche Kunst hier regelrecht: Beinharter, rabiater und die alten Mächte voller Beseeltheit beschwörender Heidenstahl.
Mächtige Rhythmusgewitter, die sich mit ergötzlich ruppiger (Melodic) Death Metal-Schlagseite und vielen durchdachten Überraschungen entladen; vor allem in den teils schon progressiven Strukturen der neuen Kompositionen. Was also mit einer von der ehemaligen Haggard-Vokalistin Gaby Koss als erneute Gastkehle gekonnt besungenen Introduktion namens „Intro“ eher schöngeistig beginnt, schlägt alsbald um in einen wahren Feuersturm an hämisch-rigiden Grollattacken!
Schnell fällt auf: Mit hymnischen beziehungsweise allzu eingängigen Tonfolgen hantieren Ars Irae noch immer nicht allzu gerne herum. Sie sorgen viel lieber mit nicht selten oberbrachialen Zertrümmer-Stakkati und mordsheftigen Ketz-, Kreisch- und Grummeltiraden für knatternd flatternde Trommelfelle. Die ganze Scheibe über zieht sich ohnehin eine (er)drückend-tiefgründige Stimmung hindurch – nicht umsonst muten die meisten der dramaturgisch enorm dichten Stücke an wie entschlossene Kompensationsversuche für erlittenes Leid, die Hoffnung für die Zukunft generieren sollen.
Bestens repräsentativ für die „Neue“ des Vierers kann wohl der sechste Song „Göttersterben“ genannt werden – eine unaufhaltsam triumphierende Wutwalze von klanglich gigantischem Ausmaß, noch dazu mit bestechend subtilmelodischer Anmut. Unerbittlich, kalt und martialisch peitscht Kesselwart und Donnerschläger Toni seine bedrohlich hämmernden Takte nach vorne, welche dem findigen Gitarrenduo Flo und Stephan als gute Grundlage für ihre zuweilen wirklich schon viehisch fies zueinander gerifften Saiten-Übergriffe dienen.
Ja, so dermaßen unverbraucht roh, so derart energisch sind die Songs zum Großteil, dass ihnen in den stürmischsten Momenten unbändige Kraftschübe zu enteilen scheinen. Kein Zweifel, man merkt schon, für verspielte Mätzchen, stilistische Kosmetiken, halbherzige Nachäffereien, überprätentiöse Gefühlsduseleien und vor allem pseudo-kriegerische Auswüchse infantiler Natur sind eindeutig andere zuständig, nicht aber Ars Irae!
Und das gilt auch für die erfreulich souverän lyrisierten Liedertexte, welche sich sehr gut lesen und noch besser zu den Kompositionen auf diesem krachenden Album passen. Im neunten Song „Ignis Fatuus“ ist dann Gastvokalistin Koss überraschender Weise gar nochmals zu hören, ihr schön feminin erklingendes Talentorgan ergänzt diese teils machtvoll schleppend, teils auch dunkelheidnisch-atmosphärisch vorgetragene Aufführung sehr produktiv.
Apropos, betont stimmungsvoll und mit bezirzend düsterer Atmosphäre bricht sich auch der nachfolgende Tiefenstürmer und Abschlusssong „Kreis“ Bahn: In ihm beschwört Sänger Michi den ewigen Kreislauf zwischen Leben und Sterben. Den mühelos in seinen Bann ziehenden Songtext habe ich während des schweren Tragikerliedes mit Gänsehaut gelesen!
Nicht wenig zu einer gleichfalls labend naturverbundenen als auch erwünscht gegenwartsflüchtigen Gesamtstimmung tragen auch die herrlichen Waldportraits im Innern des Begleitheftes bei. Diese zeigen überwiegend schön moosige Baumwesen, die das ihnen wohlwollend zugeneigte Auge mit ihrer zeitlosen Schönheit aufs Wonnigste verwöhnen.
Auch das in erdigen Tönen gepinselte Frontcover finde ich sehr gelungen, welches so gekonnt naiv belassen worden ist, dass es bei Tausenden von Betrachtungen Tausende verschiedene Eindrücke und Stimmungen auszulösen imstande ist – einfach perfekt passend zur neuen Musik der vier Überzeugungstäter aus Rosenheim!
Irgendwo zwischen wirschen alten Enslaved, sehr düsteren Secrets Of The Moon, spieltechnisch beschlagenen Helrunar und einer sehr dicken Portion Ars Irae selbst haben sich die Beteiligten hier verschworen eingepegelt. Das aktuelle Resultat ist eine durch und durch eindringliche Veröffentlichung, die einen mit jedem Durchlauf mehr an die Lautsprecher zu fesseln droht!
© Markus Eck, 17.08.2010
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