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Interview: ORPHANED LAND
Titel: Prächtige Klangfarben

Wer israelische Metal-Acts wie Salem, Melechesh, Betrayer oder Arallu kennt, dem sind auch Orphaned Land ein Begriff. Welt- und geistesoffene Genre-Insider verfolgen den Werdegang dieser morgenländischen Attraktion seit deren Gründung im Jahre 1991 mit großer Aufmerksamkeit.

Orphanded Land wiesen sich im Weiteren als exotisch anmutende Individualisten aus, denen die klanglichen Traditionen ihrer Heimat im melodischen Death Metal-Gewand besser gefielen, als die europäischen Vorbilder zu kopieren.

Auf seinem dritten Album mit dem klangvollen Titel „Mabool – The Story Of The Three Sons Of Seven“ zeigt sich das instrumentell sehr beschlagene Sextett nun von seiner bisher vielseitigsten Seite – und gleichzeitig seiner ästhetischsten. Denn die neuen Songs muten an, als hätten geschmackvolle Musikstudenten sie für ihre Diplomarbeit hergenommen.

Lange her, dass man zum letzten Mal etwas von Orphaned Land gehört hatte. Sänger Kobi Farhi erinnert sich nur ungern an die 1997er Krise seiner eigenen Formation:

„Die tägliche Realität in unserem Heimatland ist bekannter Maßen sehr hart für die dort lebenden Menschen. Damals hatten wir diverse Probleme im zwischenmenschlichen Bereich, welche zur vorläufigen Stilllegung von Orphaned Land führten. Es dauerte einige Zeit, bis sich alles wieder einrenkte. Unsere Geschicke entwickelten sich von dann an nur sehr zögerlich und langsam.“

Das Material auf dem aktuellen Album ist daher in einem Zeitraum von ganzen fünf Jahren entstanden, so Kobi, was den neuen Liedern seiner Meinung nach auch deutlich anzuhören ist:

„Am künstlerischen Leben hielten uns während dieser beschwerlichen Zeitspanne vor allem unsere leidenschaftlichen Fans. Ich sah mitunter sogar Fotos von Orphaned Land-Anhängern aus Jordanien, dem Libanon und aus Dubai, welche sich unser Bandlogo tätowieren ließen. Das hat mich ziemlich beeindruckt.“

„Mabool – The Story Of The Three Sons Of Seven“ ist laut Ansicht des Sängers eine musikalische Reise durch die Vergangenheit, erlebt mit den Augen der Band:

„Wir erzählen die Geschichte der Sintflut, jeder Song auf dem Album repräsentiert einen anderen Bestandteil dieser biblischen Überlieferung: Von den ersten Menschen auf der Erde bis zu ihrem Sündenfall, dem Bau der Arche Noah und schließlich der gigantischsten Flutkatastrophe aller Zeiten. `Mabool – The Story Of The Three Sons Of Seven` ist sehr farbenprächtig ausgefallen, sowohl musikalisch als auch in Anbetracht der Songtexte.“

So wurden Einflüsse von vielerlei Kulturen in die neuen Stücke eingebettet, was Orphaned Land sowohl mit östlichen als auch westlichen Instrumenten ausdrücken möchten:

„Dazu arrangierten wir eine variantenreiche Mixtur aus differierenden Gesangsstimmen und religiös anmutenden Chören. Unsere Musik an sich sollte nicht minder abwechslungsreich ausfallen: Er beinhaltet daher Elemente aus den Bereichen Progressive-, Doom-, Heavy- und auch Black Metal. Das macht `Mabool – The Story Of The Three Sons Of Seven` in meinen Augen zu einer einmaligen Platte. Jeder kann einen Teil von sich selbst auf diesem Album entdecken.“

© Markus Eck, 23.01.2004

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