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Interview: DARK MOOR
Titel: Herzenssachen

Als diese spanischen Bombastliebhaber 1993 in Madrid ihr Melodramatic Epic Power Metal-Ensemble Dark Moor gründeten, sollte das Besetzungskarussell dieser iberischen Melodikergarde so schnell nicht wieder zum Stillstand kommen. Über all die Jahre ihrer Existenz gaben Dark Moor jedoch niemals auf und veröffentlichten weiter tapfer Album für Album.

Das allerneueste und gleichzeitig schon achte aus dieser bemerkenswert edelkünstlerischen Reihe wurde auf den Titel „Autumnal“ getauft. Und Sänger Alfred Romero, Gitarrist Enrik Garcia, Tieftöner Mario Garcia und Trommler Roberto Cappa geben ihren Fans auch im aktuellen Falle genau das was sich diese von Dark Moor auch erhoffen.

„Unsere allermeisten und gleichzeitig fanatischsten Fans haben wir ganz sicherlich im fernen Japan. Wir spielten dort leider noch niemals zuvor auf der Bühne, aber das Feedback, welches wir immer wieder von dort erhalten, spricht eine sehr deutliche Sprache. Die nehmen das wirklich sehr ernst dort. An zweiter Stelle in Sachen Enthusiasmus steht ganz sicherlich Südamerika. Dort traten wir sogar schon live auf, und das Echo aus den Fanmengen war wirklich überwältigend“, gibt Sänger Alfred Romero erfreut und gut gelaunt zu Protokoll.

Für ihre höchst anspruchsvollen neuen Liederkreationen waren die vier spanischen Ästhetengeister auch diesmal wieder auf eher ungewöhnliche Art und Weise am fleißigen Arbeiten:

„Nach der kollektiv getroffenen Entscheidung, den Songwriting-Prozess für ein neues Album zu beginnen, beginnt ein reger Ideenaustausch via Email unter uns. Unser Enrik ist dabei der Hauptverantwortliche, wenn es darum geht die kompositorischen Einfälle zu kollektivieren und aus ihnen die Songs an sich zu arrangieren. Diese Arbeitsweise ist ziemlich einzigartig für eine Band von unserem Kaliber, die so großen Wert auf Homogenität in den Stücken legt. Aber wir wohnen nicht alle in derselben Region, darum nutzen wir die Emailvariante möglichst konstruktiv.“

Und daher treffen sich die Beteiligten, so Alfred mit einigem Bedauern in der Stimme, leider auch nie zu gemeinsamen Proben.

„Jeder von uns ist in der individuellen Pflicht, seine Beiträge für die Band bei sich zuhause bestmöglich zu trainieren beziehungsweise weiterzuentwickeln.“

Spricht man mit dem Sänger über seine Songtexte, so kristallisiert sich dabei doch ziemlich schnell heraus, dass er ein Faible für gehobene Literatur innehat.

„Bevorzugt geben wir dabei historischen Charakteren oder Ereignissen den Vorrang. Primär verfassen wir die Lyriken von Dark Moor aufgrund berühmter Erzählungen oder Sagen – und dabei erzählen wir das Ganze dann aus unserer ganz eigenen philosophischen Betrachtungsweise heraus“, verlässt es seinen Mund mit einem sichtlich zufriedenen Grinsen.

Alles in allem geht es den vier Musikern laut Alfred hauptsächlich darum, den Inhalt ihrer Herzen in die eigene Musik freizulassen. „Und unsere Lieder wollen wir mit den Leuten teilen, denen sie so gut gefallen wie uns. Mehr wollen wir also genauso genommen gar nicht. Klassik und Metal: Gibt es eine schönere Kombination?“ Hier liegt die Antwort bereits in der Frage!

© Markus Eck, 21.02.2009

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